Das Problem mit dem Klärschlamm
Deutschlandweit werden jährlich rund neun Millionen Tonnen entwässerter Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt
von 25 Prozent erzeugt. Dies entspricht dem 3,5-fachen Volumen der Cheops-Pyramide. Wohin damit?
Diese Frage wurde für die Kommunen in den letzten Jahren zunehmend zum Problem, nachdem die Ausbringung
des Klärschlamms auf landwirtschaftliche Flächen immer mehr in die Kritik geriet. Was lange Zeit als ausgezeichneter
Dünger angesehen worden war, wurde zunehmend zum Problemmüll. Die Folge: Die Entsorgungskosten stiegen
unaufhaltsam.
Bau einer Trocknungsanlage
Als Reaktion auf die steigenden Kosten der Klärschlammentsorgung gründete die BSM mbH 2005 eine Klärschlammentsorgungs-
AG (KSE) – mit der Aufgabenstellung, den Klärschlamm der eigenen Kläranlage und die Klärschlämme
der umliegenden Gemeinden im südöstlichen Landkreis Regensburg zu verwerten.
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Das Klärschlammgebäude wurde 2006 errichtet. |
Von Mai bis November 2006 wurde zu diesem Zweck ein
Klärschlammgebäude mit einer Entwässerungs- und einer Trocknungsanlage
ge-baut. Die Entwässerung des Nassschlamms erfolgt
mittels einer Zentrifuge (6 Kubikmeter/Stunde). Ein Bandtrockner
trocknet die anfallenden rund 5000 Tonnen entwässerten Schlamms
noch einmal herunter, und zwar auf einen Trockensubstanzgehalt
von 90 Prozent, so dass schließlich nur noch 1400 Tonnen übrig
bleiben.Die Abluft der Trocknungsanlage wird zur Geruchsminderung
durch einen Wäscher und einen mit Rindenmulch gefüllten
Biofilter geleitet.
Weniger Klärschlamm – niedrigere Entsorgungskosten, so die
eingängige Formel. Doch die Verantwortlichen des Zweckverbands dachten noch weiter. Die Idee eines zukunftsweisenden
Projekts der Klärschlammverwertung entstand: Klärschlamm als Ausgangsstoff für die Gewinnung von Öl,
Gas und Kohle.
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